Freitag, 9. März 2012

Schlechte ARD-Analyse zu Syrien

1.
Die Menschenrechts- und Völkerrechtstatuten verlangen doch ganz klar eine
unmissverständliche Beendigung solch barbarischen Mordens!
2.
Besonders die Vereinten Nationen sollten,um nicht zu sagen müssen daran ein
ernstes Interesse haben und das auch beweisen !!!
= Und besonders das Zaudern von Mitgliedern des UN Sicherheitsrates hat
diesen in gewisser Weise nicht nur unglaubwürdiger werden lassen.
3.
Ist es für Machthaber absehbar,dass sie praktisch keine Chance haben werden,
durch sinnloses Morden ihre Herrschaft zu verlängern,dann lassen solche folglich
auch mehr und mehr die Finger davon!
Und denken ggf. über ein Ende ihrer Herrschaft nach.
4.
Natürlich wäre eine unmissverständliche Verurteilung und ein ebenso unmissver-
ständliches Waffenembargo gegen besonders das Baschad-Regime eine logische
Konsequenz gewesen !!!
= An besonders der Forderung von Moskau nach beidseitigem Waffenstillstand
kann doch kaum was auszusetzen sein !
5.
Vielleicht sollte das nachgeholt werden!
= Dann müsste auch Moskau entschlossen weitsichtig  mithandeln !!!
6.
Mit ernsthaftem Beachten von Punkt 4 würde ein unmissverständlicherer Druck
ausgeübt.Dabei macht es immer Sinn,die Möglichkeiten nach einem Exil für das
Herrschersystem nach zu denken!
= Weit eher wäre das sicherlich aussichtsreicher gewesen!
7.
Der UN Sicherheitsrat könnte auch Resolution vorerst stillschweigend beschließen
und massiv an deren Umsetzung arbeiten und zum gegebenen Zeitpunkt öffentlich machen!
8.
Ein mit u.a. Panzern ungehindertes Mordenlassen gegen die eigene Bevölkerung
kann bei Millionen Menschen unterschwellig auch vermehrter Hass entstehen lassen.
Und manche darüber hinaus für Terrorismus empfänglich machen.
= Die teilweise unnötig traumatisierten Syrer leider teilweise wohl auch.
9.
Wenn ein Herrschersystem nicht daran gehindert wird,Panzer u.a. gegen die
eigene Bevölkerung einzusetzen,dann haben sehr wahrscheinlich auch weniger
Soldaten den Mut zu desertieren.
10.
Wenn Militäranlagen außerhalb von Wohnsiedlungen liegen,dann muss ernsthaft
in Erwägung gezogen werden,diese unschädlich zu machen !!!
11.
Ähnliches gilt auch im übertragenen Sinne für das Heranrollen von Panzern auf
Wohngebiete.
12.
So eigennützig kann die Forderung der Saudis nach militärischem Eingreifen nicht
sein,schließlich gibt es dort auch tiefer sitzende Unzufriedenheit.
13.
Eine Flugverbotszone zur gleichzeitigen Überwachung von etwaigen Bewegungen
des Regime-Militärs würde diese eher eindämmen helfen,wenn auch ggf. Panzer
zerstört würden !!!
14.
Der UN Sicherheitsrat steht ohnehin in der Pflicht,gemachte Fehler zu
korrigieren !!!
= Nicht alles ist entschuldbar !!!
15.
Dann muss sowieso jeden Tag neu analysiert werden.
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch


P.S.
Die Libyen-Resolution konnte mit der Formulierung keinesfalls sogar den Einsatz
von Bodentruppen ausschließen - wenn es zum erklärten Schutz der Zivilbe-
völkerung nötig gewesen wäre!
Auch Moskau und Peking haben es versäumt,eine UNO-Schutztruppe für Libyen
zu fordern bzw. auf den Weg zu bringen!

Mit anderen Worten,dass Assad-Regime soll lieber weiter morden,damit in
anderen Ländern die Menschen nicht nach besseren Rechten fordern ???


Analyse zur Lage in Syrien

Die militärische Option führt zum Flächenbrand

Angesichts der Nachrichten aus Syrien mehren sich Rufe nach einem militärischen Eingreifen des Auslands. Vor allem Saudi-Arabien macht sich dafür stark. Den Saudis kommt der Aufstand gegen Assad gerade recht. Ulrich Leidholdt analysiert, was dahinter steckt und warum die militärische Option kein Ausweg ist.
Von Ulrich Leidholdt, ARD-Hörfunkstudio Amman
Versöhnung in Syrien scheint unerreichbar - nach den Gräueln eines Jahres mit Mord, Folter, Zerstörung und Massenverhaftungen. Das Assad-Regime und zunehmend bewaffnete Aufständische fühlen sich beide im Recht und sind zudem beide von ihrem Sieg überzeugt. Folglich stehen sie für Kompromisse nicht bereit. Assad und seine Anhänger folgen der Formel: Sieg oder Tod. Seine Gegner skandieren: lieber Tod als dieses Martyrium.

Furcht vor dem Libyen-Szenario

Immer lauter werden Rufe nach einem militärischen Eingreifen des Auslands. Doch eine weitere Militarisierung würde Syrien unweigerlich in eine noch größere Katastrophe führen. Das fürchtet nicht nur der tunesische Präsident Moncef Marzouki. In diesem Land begann einst der arabische Aufstand. Pläne Saudi-Arabiens und Katars, den syrischen Widerstand aufzurüsten, und von US-Politikern, alle Möglichkeiten zu prüfen, lassen ein Libyen-Szenario näher rücken.



Die Tragödie von Homs zeigt allerdings, dass Assads Militär-Maschinerie nicht mit Waffen zu stoppen ist - weder durch schlecht ausgerüstete, unorganisierte Deserteure noch durch Intervention. Mehr Waffen für den Widerstand hieße mehr Bürgerkrieg als jetzt schon.

Saudi-Arabien kommt der Assad-Aufstand gerade recht

Den Saudis, die sich dafür stark machen, geht es in Wirklichkeit nicht um das Elend der Syrer. Die Assads sind lange ihre Erzfeinde, weil sie als alawitisch-schiitische Minderheit im sunnitischen Syrien eine weltliche Ordnung installierten. Die konservativ-sunnitischen Saudis wollen Syrien zurück zur Religion zwingen und beanspruchen selbst die innerarabische Führungsrolle. Der Aufstand gegen Assad kommt ihnen da gerade recht. Demokratie und Menschenrechte sind nicht ihr Interesse - das könnte ja in Saudi-Arabien Schule machen.
Assad setzt nach dem Sieg über die Rebellen in Homs zum Schlag gegen weitere Widerstandsnester an. Seine jahrzehntelang auf dieses Szenario trainierten Eliteeinheiten sind dazu bedingungslos bereit. Das Regime hat gar keine andere Wahl. Vater Hafez hat das vor 30 Jahren vorgemacht, als er in Hama 20.000 Muslimbrüder zusammenschießen ließ, der Sohn hat seine Lektion gelernt.

Die jemenitische Lösung

Militärisches Eingreifen ist trotz aller Aufschreie im Ausland kein Ausweg - das wissen der Westen und die meisten arabischen Staaten. Ein Flächenbrand in Nahost wäre unvermeidbar.
Etwas Besseres als die von Tunesiens Staatschef Marzouki ins Spiel gebrachte jemenitischen Lösung ist nicht auf dem Tisch - also Abdankung und straffreie Ausreise für Familie Assad sowie die Führungsclique. Marzouki bietet mutig sein Land als Exil an. Bitter für die Opposition, aber immerhin die Chance, tausendfachen Tod und noch mehr Elend zu vermeiden.
Sicherlich, das ist eine Sisyphos-Aufgabe für Kofi Annan, der als UN-Sonderbotschafter zu Assad reist. Doch wer, wenn nicht er, könnte es versuchen. Selbst wenn - wie er vermutet - seine Erfolgschance bei höchstens fünf Prozent liegt.

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